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Nila packt das Wanderfieber

Das Wandern ist des Müllers Lust – so heißt es in dem bekannten deutschen Volkslied. Nila ist zwar keine Müllerin, aber sie wandert gerne. Und sie hat schon viel gehört von dem großen Wandersteig, der direkt bei ihrer Drachenhöhle am Felsenmeer vorbeiführt.  Also packt Nila ihren Rucksack und macht sich auf zu ihrem nächsten Abenteuer – einer Wanderung auf dem Nibelungensteig!

130 Kilometer und rund 4.000 Höhenmeter zeigt die Nibelungensteig-Karte, die Nila beim Einstieg in Zwingenberg  vorfindet.  „Puh“, denkt sich Nila, „das ist aber doch ein ganz schönes Stück…“. In Gedanken vertieft bemerkt sie die zwei Wander*innen gar nicht, die soeben den Berg heraufkommen. „Können wir dir helfen?“, fragt Andreas, als er den kleinen Drachen so grübelnd da sitzen sieht.

„Kommt darauf an“, sagt Nila, nicht ganz ohne Hintergedanken. „Ich würde gerne wandern, aber meine Beine sind so kurz…“, seufzt sie. „Möchtest du uns vielleicht auf dem Nibelungensteig begleiten?“, fragt Loreen, die den goldigen Drachen sofort in ihr Herz geschlossen hat. Nila kann ihr Glück kaum fassen und nimmt das Angebot dankend an. „Gemeinsam ist das Wandern sowieso viel lustiger“, bemerkt Nila und schwingt sich auf Loreens Rücken. Vergnügt pfeift sie ein Wanderlied, als sich die drei auf den Weg machen.

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Das erste Ziel auf ihrer Wanderung ist der Melibokus. Der Nibelungensteig führt entlang der Weinberge und durch dichte Wälder hinauf zur höchsten Erhebung an der Hessischen Bergstraße. Auf der Aussichtsplattform genießt Nila einen wunderbaren Blick auf die Rheinebene. Hier trifft sie auf weitere Wandernde. „Ihr habt aber viel Gepäck dabei“, stellt Nila anerkennend fest. „Wir übernachten ja auch im Freien“, verkünden die drei Freunde grinsend und machen gerne ein Erinnerungsfoto mit dem roten Drachenmädchen. Bei Wurstbrötchen und einer Tasse heißem Kaffee, wird die erste Rast eingelegt.

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Nila begibt sich auf den nächsten Abschnitt ihrer Wanderung und genießt das Farbenspiel der Wiesen und Wälder. Weiße Schäfchenwolken ziehen über den blauen Himmel und Nila kann in der Ferne bereits die Funkstation auf dem Felsberg ausmachen. Tief verbunden mit der Natur und den Elementen kommt sogar die quirlige Nila einmal zur Ruhe.

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Der Nibelungensteig führt die Gruppe nun Richtung Felsenmeer. Der Ohlyturm markiert die Spitze des Felsberges und ragt wie ein steinerner Wegweiser in den Himmel. Am Felsenmeer tummeln sich zahlreiche Menschen und erklimmen die mächtigen Felsbrocken. Auch einige Boulder*innen nutzen das gute Wetter zum Klettern. Dank ihres letzten Abenteuers kann Nila ohne Höhenangst den Blick von ganz oben schweifen lassen.

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Nachdem sie den Ort Reichenbach durchquert haben, verblasst langsam der Trubel. Im stetigen Auf und Ab folgen die drei Wander*innen dem roten „N“ auf waldigen Pfaden und durch saftig, grüne Wiesen. Immer wieder werden sie für ihre Anstrengung mit traumhaften Ausblicken von den Höhen über die Täler des Odenwaldes belohnt. Am späten Nachmittag erreichen sie schließlich ihre erste Unterkunft in Lindenfels-Schlierbach. Bei einem leckeren Kochkäs‘-Schnitzel lassen die drei den Abend gemeinsam ausklingen.

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Der zweite Tag ihrer Wanderung beginnt mit einem kräftigen Regenschauer. Nila verkriecht sich lieber im Rucksack – wir erinnern uns: die zarten Drachenschuppen!

Burg Lindenfels behält auch im dichten Dunst ihren ganz besonderen Charme. Der Nibelungensteig führt die Gruppe um die Stadt der Drachen herum und schließlich bergab zum Gumpener Kreuz. Hier kommt nun auch die Sonne wieder hervor und Nila traut sich aus ihrem gemütlichen Versteck. „Nila, du bist eine Schlafmütze!“, sagt Loreen lachend. „Wieso?“, fragt Nila unschuldig und kann sich ein Gähnen nur schwer verkneifen.

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Nun geht es steil bergauf und sogar Nila kommt ganz schön ins Schwitzen. Über dicke Wurzeln und den feuchten Waldboden bahnen sich Nebelschwaden ihren Weg. Weitere Wander*innen schließen sich Nila und ihren Freund*innen an. Sie ist begeistert, dass so viele Menschen ihr Hobby teilen. An der nächsten Wegkreuzung verabschiedet sich die Gruppe und setzt ihren Weg Richtung Fürth-Weschnitz fort .

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Schon in der der Ferne kann Nila die Spitze der Walburgiskapelle ausmachen, die hoch oben auf dem Berg wie eine Krone aus dem Wald herausragt. In steilen Serpentinen führt der Nibelungensteig den Berg hinauf zur Kapelle. Die Gruppe legt eine Rast ein und lässt den Blick weit über das Tal schweifen… doch wo ist Nila? Sie nutzt die Pause für eine kleine Streicheleinheit  (am Hals wird sie besonders gern gekrault). Frisch gestärkt geht es weiter zum letzten Etappenziel – dem Siegfriedbrunnen in Grasellenbach.

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Geschafft! Die letzten Kilometer sind noch einmal besonders schön. Der Siegfriedbrunnen liegt tief verborgen im Wald auf einer kleinen Lichtung. Ein letztes gemeinsames Foto wird diesen Moment immer in schöner Erinnerung halten.

„Und nun?“, fragt Andreas nach bestandener Nibelungensteig-Taufe im Siegfriedbrunnen. „Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir doch vorhin an einem netten Café vorbeigekommen oder? Wie wäre es mit einem großen Stück Erdbeerkuchen als Belohnung?“ „Oh ja!“, ruft Nila begeistert. Für Erdbeerkuchen würde Nila glatt noch einmal die 40 Kilometer wandern.

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