Wirtschaftsregion

AM FELSENMEER GEHT ES HEIß HER – RENNOFENEXPERIMENT ZEIGT DEN PROZESS DER EISENSCHMELZE

Besonderes Experiment / Reise in die Vergangenheit

Am Felsenmeer geht es heiß her – Rennofenexperiment zeigt den Prozess der Eisenschmelze
Öffnung des Rennofens nach Abschluss des Experiments. - © Geo-Naturpark

05.10.2022 / Zwischen dem 12. und 16. Oktober lohnt sich der Weg zum Felsenmeer bei Reichenbach einmal mehr. Als Rahmenprogramm zur Ausstellung „Kelten Land Hessen – die Kelten an der Bergstraße“ im Museum Bensheim startet dann nämlich ein nicht ganz alltägliches Experiment, das nur durch die Zusammenarbeit zahlreicher Kooperationspartner möglich wird. Die Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald und das Museum Bensheim führen – unterstützt durch die Gemeinde Lautertal, das Felsenmeer-Informationszentrum, die hessenARCHÄOLOGIE (Bezirksarchäologie Darmstadt) und den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald – auf dem Parkplatz des Felsenmeer-Informationszentrums ein Experiment zur Verhüttung von Odenwälder Eisenerz im „Rennofen“ durch. Höhepunkt der Veranstaltung ist der 16. Oktober, wenn der Ofen in Betrieb genommen wird.

Die Verarbeitung von Eisenerz im „Rennofen“ war die von der Eisenzeit bis in das Hochmittelalter übliche Form der Verhüttung von Eisenerz in unserer Region. In einem kaminartig aufgebauten Lehmofen wurden vorbehandeltes, oxidisches Erz und Holzkohle gemischt eingefüllt und bei
Temperaturen um 1.200°C zu schmiedbarem Eisen und Schlacke verhüttet. Während im chemischen Reduktionsprozess das Eisen einen schwammartigen Körper (die „Luppe“) bildete, sammelten sich die restlichen Gesteinsbestandteile als Schlacke in flüssiger Form und konnten abgestochen werden. Der Begriff „Rennofen“ leitet sich also vom Trennprozess durch das „Ausrinnen“ der Schlacke aus dem Ofen her. Die Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald arbeitet im Experiment mit echtem Odenwälder Eisenerz aus dem Michelstädter Raum. Das Experiment dient nicht nur Schau-, sondern auch Forschungszwecken, denn die Verwertbarkeit des Erzes und die Eigenschaften der im Prozess entstehenden Schlacke soll anschließend mit Geländebefunden verglichen werden. Während der Woche ab dem 10. Oktober wird der Ofen nach einigen Vorbereitungsarbeiten voraussichtlich zwischen Mittwoch und Samstag auf einem abgesperrten Parkplatzteil des Infozentrums entstehen.

Da das Projekt ehrenamtlich durchgeführt wird, sind die Mitarbeiter am späteren Nachmittag vor Ort und stehen dann für Fragen gerne zur Verfügung. Das eigentliche Experiment zur Eisenerzverhüttung beginnt am Sonntag, 16. Oktober. Der Schmelzprozess wird gegen 9.00 Uhr gestartet und endet zwischen 15.00 und 16.00 Uhr mit der Öffnung des Ofens.

Das Felsenmeer-Informationszentrum erreichen Sie im öffentlichen Nahverkehr mit den Buslinien 665 von Bensheim aus, über die Linie MO 2 von Reinheim, oder aber auch mit Umstieg in Brandau aus anderen Richtungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Spannend ist auch der Besuch der Kelten-Ausstellung im Museum Bensheim, die noch bis zum 1. November gezeigt wird und jeweils am Donnerstag und Freitag von 15.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag und Sonntag zwischen 12.00 und 18.00 Uhr besichtigt werden kann. Für Schulklassen und Gruppen können auch individuelle Termine auf Anfrage vereinbart werden.

Info: Bei Fragen an die Redaktion wenden Sie sich bitte an Frau Susanne Brendle, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Geo-Naturpark, Telefon 0 62 51/7 07 99-22, presse@geo-naturpark.de

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