Wirtschaftsregion

TRADITIONSREICHE MAIBERGTOUR WIEDER VOLLER ERFOLG

Wildkräuter-Expertin Dorisa Winkenbach lud zum Spaziergang durch die Weinberge Heppenheims / Verkostungen und viel Wissenswertes rundeten den Nachmittag ab

Ob da schon was zu finden ist, wo doch noch Schnee liegt? Trotz aller Skepsis kamen 23 Kräuterfans am Aschermittwoch zur Maibergtour nach Heppenheim, um den Wildkräutersaisonauftakt 2013 zu erleben.

Wilder Schnittlauch, junge Brennnesselspitzen, Schafgarbe, Wiesen-Labkraut, wilder Feldsalat, Löwenzahn, und ein Hauch von Karibik versprach Wildkräuterexpertin Dorisa Winkenbach zu Beginn beim Marienbrunnen auf dem historischen Großen Markt in Heppenheim. Einen Handfeger und eine Geweihschaufel im Rucksack, nahm sie die gespannten Teilnehmer mit auf Tour. Gleich hinter dem Dom, auf den kleinen Pfad nach oben konnte schon das Schöllkraut bewundert werden. Ein altes wirksames Mittel gegen Warzen, doch auch als Naturheilmittel bekannt unter anderem bei Leber- und Gallebeschwerden. „Innerlich ist es jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht anzuwenden“, warnte die Wildkräuterexpertin. Sie riet dringend dazu, nur zu essen, was man erkannt und bestimmt hat. Nach dem Anstieg zum Maiberg begann die erste sensorische Verkostung mit den jungen Stängeln des Wilden Schnittlauchs. Ein unglaubliches Geschmackserlebnis von diesem Kraut, das da so einträchtig zwischen Gras wächst. Das Auge schulen, so Winkenbach, dann ist vieles zu entdecken. Dunkelgrün, die ersten Brennnesselspitzen, mit dem Handfeger freigelegt. Da kitzelt es schon mal auf der Zunge, beim Direktverzehr, was allerdings keinen Schaden macht. Im Gegenteil, die Brennnessel regt den Stoffwechsel an und bringt somit Leben ins Leben, weshalb sie auch der Sparte der Aphrodisiaka zu geordnet wird. Vogelmiere mit Blüten, Schafgarbe, Wiesen-Labkraut, so langsam kam eine gute Portion Wildkräutermischung für auf dem Butterbrot zusammen. Da, beim Aufstieg in den nächst höher gelegenen Weg mit ebenfalls herrlicher Aussicht bis in die Pfalz kam dann ein Hauch Karibik ins Spiel. Unvermutet entfaltete sich, bei ausreichendem Kauen der jungen Sprossen der Brombeerblätter, ein feiner Kokosnussgeschmack.

Dorisa Winkenbach wies darauf hin, dass dieses Geschmackserlebnis nur etwa drei Wochen zu erleben ist. Und geröstet über der Karotten-Rohkost schmeckt es genial, schwärmte sie. Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Eine wilde Möhre, der die paar warmen Tage im Winter ausreichten, um auszutreiben wurde von einer Teilnehmerin entdeckt. Winkenbach packte ihre Geweihschaufel aus und holte behutsam die Wurzel aus der Erde. Weich und biegsam, fast zum Reinbeißen. Der Geruch nach frischer Karotte war mehr als eindeutig. Mit der Empfehlung, sie gut zu bürsten und in der Pfanne leicht zu braten und dann zu verzehren, konnte die Frau ihren Fund mit nach Hause nehmen. Nach dem Abstieg zum Wasserhochbehälter, auch Tempelchen genannt, freuten sich alle auf das Butterbrot, um es, mit den gesammelten Wildkräutern und dem Glas Wein aus gleicher Lage zu verzehren. Informationen zum Maiberg Riesling rundeten die Wissensvermittlung und Erfahrung des Nachmittages ab. Erstaunt, überrascht und zufrieden machten sich die Teilnehmer auf den Heimweg. Bis aus Mannheim, Heidelberg, Darmstadt waren sie gekommen.

Info: Aufgrund der großen Nachfrage ist der Folgetermin am Samstag den 2. März schon fast ausgebucht und es wird einen dritten Termin geben am Samstag den 16. März. Jeweils um 15:00 Uhr in Heppenheim am Marienbrunnen auf dem Großen Markt. Anmeldungen unter der Rufnummer 0174 41 63 123.

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