Wirtschaftsregion

DIE SOLARDRAISINE GEWINNBRINGEND FÜR DEN EIGENEN BETRIEB NUTZEN

Marketing-Seminar für Anrainerbetriebe zeigte Chancen des Projekts für Betriebe / Veranstalter waren die Wirtschaftsförderung Bergstraße und die Sparkasse Starkenburg

Die Solardraisine gewinnbringend für den eigenen Betrieb nutzen
Ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis stellte Susanne Röntgen-Müsel, Direktorin des Hotels im Schulhaus in Lorch am Rhein (stehend), vor.  - © Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH

24.10.2014: „Die Solardraisine ist ein Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung weit über die Region hinaus und birgt ein riesiges Potenzial für den Tourismus“, ist Landrat Matthias Wilkes überzeugt. In diesen Tagen fand im Landgasthof „Zur Mühle“ in Mörlenbach-Weiher ein Marketing-Seminar für Anrainerbetriebe der Solardraisine Überwaldbahn statt. Rund 40 Gäste waren zur Veranstaltung gekommen, darunter auch Bürgermeister Joachim Kunkel, Gemeinde Wald-Michelbach. Für die Organisation zeichneten die Tourismusagentur der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) und die Sparkasse Starkenburg verantwortlich. Die Moderation übernahm Knut Roggatz, Bereichsdirektor bei der Sparkasse Starkenburg.

Zunächst begrüßte Bürgermeister Lothar Knopf, Gemeinde Mörlenbach, die Gäste. Er warb für die Solardraisine, die „zunächst belächelt wurde, sich nun aber etabliert“ habe. Er forderte die Unternehmer dazu auf das Projekt mitzutragen, „damit sein Name weiter in die Welt hinaus getragen“ werde.

Die thematische Einführung übernahm Landrat Wilkes und reflektierte noch einmal die Genese des Projektes. Mit konzeptionell durchdachten Marketingkonzepten können sich die touristischen Betriebe in der Umgebung vernetzen und großen Mehrwert aus dem viel versprechenden Vorhaben erzielen, das schon heute ein Besuchermagnet ist, so sein Credo. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.“

Vier Referenten präsentierten den Gästen im Anschluss die Besonderheiten der Solardraisine und welche Möglichkeiten es gibt, sie gewinnbringend für den eigenen Betrieb einzusetzen. Christina Stoll, Geschäftsführerin Überwaldbahn gGmbH, gab einen Überblick über die bislang erzielten Ergebnisse. Die Bilanz: Im ersten vollen Geschäftsjahr 2014 kamen bisher rund 38.000 Fahrgäste aus dem Haupteinzugsgebiet Bad Homburg bis Bruchsal. „Etwa 75 bis 80 Prozent von ihnen besuchen die örtliche Gastronomie“, so Stoll, die mit diesen Zahlen die von ihren Vorrednern skizzierten Chancen für die Anrainerbetriebe statistisch belegte.

Ein Praxisbeispiel, wie Unternehmer von touristischen Highlights profitieren können, stellte danach Susanne Röntgen-Müsel, Direktorin des Hotels im Schulhaus in Lorch am Rhein, vor. Den Rheinsteig und andere touristische Glanzlichter vor der Haustür, erstellte sie für ihren Betrieb ein Marketing-Konzept, basierend auf einer zuvor gefertigten SWOT-Analyse, einer Analyse der Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken. Ihre Tipps: Kontakte knüpfen, Kooperationen eingehen, die Produktpalette ausbauen, die Zielgruppe erweitern, Mitarbeiter schulen, Fachmessen besuchen, PR- und Marketing-Instrumente wie Social-Media-Angebote und das Internet wirkungsvoll ausschöpfen. „Es reicht dabei nicht, das Logo eines Partners auf die Homepage zu setzen und davon auszugehen, dass die Gäste nun von alleine kommen“, machte sie deutlich. „Jeder muss sich selbst Gedanken machen, wie er das bestehende Highlight für den eigenen Betrieb einsetzt.“

Anschließend referierte Sebastian Schröder, Geschäftsführer der Zukunftsoffensive Überwald GmbH (ZKÜ), über die Angebote, die die ZKÜ im Zuge der Inbetriebnahme der Solardraisine erstellt hat. So wurden etwa der Draisinen-Rundweg, ein E-Bike-Verleih und Informationsmaterialien für die Besucher geschaffen. „Diese Offerten können weiter ausgebaut werden“, unterstrich Schröder und verwies ebenso auf die Chance, Kooperationen einzugehen. Konkret verwies er auf die Möglichkeit für touristische Betriebe, unter der Überschrift „Kulinarische Exkursionen“ Angebote in das Buchungsportal der Solardraisine einzustellen, die von den Gästen bei der Buchung einer Draisine direkt mitgebucht werden können.

„Mehr Umsatz rund um die Solardraisine – wie Unternehmen profitieren“ lautete das Thema des Vortrags von Boris Ignatzi und Michael Abt von der Agentur aktivComm GmbH. Als Experte auf dem Gebiet der Neukundengewinnung und Bestandskundenreaktivierung schilderte Ignatzi zunächst seine Erfahrungen bei einem Ausflug mit der Solardraisine und bewertete diese anschließend aus der Sicht eines Marketing-Fachmanns. Im Dialog mit den Seminar-Teilnehmern erarbeiteten Ignatzi und Abt verschiedenste Instrumente, die auch mit kleinem Budget von den Anrainerbetrieben ohne viel Aufwand, jedoch mit einer Portion Eigeninitiative, umsetzbar sind. 

„Es gibt eine umfangreiche Palette an Optionen, die das touristische Highlight Solardraisine für den eigenen Betrieb zu nutzen“, fasste Landrat Wilkes zusammen. „Die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft.“ Jeder touristische Betrieb kann durch die Solardraisine profitieren, muss sich aber auch engagieren und einbringen. Die Überwaldbahn gGmbH, die Zukunftsoffensive Überwald GmbH als auch die Tourismusagentur der WFB unterstützen gemeinsam die Betriebe in ihrem Engagement. „Sie können sich gerne an sie wenden“, schloss der Landrat.

Info: Wissenswertes über die Solardraisine Überwaldbahn gibt es im Internet unter www.solardraisine-ueberwaldbahn.de.