Wirtschaftsregion

ALTWEIBERSOMMER IM NIBELUNGENLAND

Angenehm milde Temperaturen laden für Aktivitäten im Freien ein

Altweibersommer im NibelungenLand
Milde Temperaturen locken ins Freie: Der Altweibersommer ist da! - © WFB

01.10.2015 / Jeder kennt das: Die letzten Sonnentage nochmal nutzen und draußen aktiv sein! Sei es beim  Radfahren im Ried, Mountainbiken im Odenwald oder Wandern auf dem Nibelungensteig - das Wetter mit seinen Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad ist jetzt optimal: Der  „Altweibersommer“ ist da.

Der Ursprung dieser Bezeichnung führt weit in die Vergangenheit, vermutlich sogar bis in die germanische Mythologie. Seit etwa 1800 gibt es den Namen Altweibersommer. Man teilte davor nur die Jahreszeiten in Sommer und Winter ein.

Die von den Spinnen glänzenden Fäden glitzern im Sonnenlicht wie lange, silbergraue Haare. Früher glaubten die Leute, so erzählen es alte Sagen, dass alte Weiber (damals war das noch kein Schimpfwort für alte Damen) diese "Haare" beim Kämmen verloren hätten und dass dies das Wirken der "Nornen", der alten Schicksalsgöttinnen, die die Lebensfäden der Menschen spinnen, war. Alten Menschen, an denen solche Spinnfäden hängen bleiben, sollten sie Glück bringen.

Von Mitte September bis Anfang Oktober gibt es fast jedes Jahr eine der schönsten und beständigsten Hochdruckwetterlagen über Mitteleuropa. Ursache ist ein Festlandshoch über Osteuropa, das trocken-kontinentale Luft nach Mitteleuropa einströmen lässt. Typisch sind auch die morgendlichen Nebelfelder in den Flussauen, die sich durch die noch ausreichend starke Sonneneinstrahlung vormittags auflösen. Dieses schöne Hochdruckwetter kann von mehreren Tagen bis Wochen dauern, ja selbst noch bis in die ersten Oktobertage hinein.

Ob man nun an die germanischen Göttinnen glauben mag oder eher der meteorologischen Erklärung vertraut - es ist der einzige Sommer, auf den Verlass ist. Die trockene Luft intensiviert die Laubverfärbung, die den herbstlichen Charakterzügen Ausdruck verleiht. Der Altweibersommer lädt zum Spazieren ein, denn bei diesem Phänomen ist eine gute Fernsicht keine Seltenheit. Eine Weinlagenwanderung an der Bergstraße mit hervorragender Sicht auf die Rheinebene oder ein romantischer Spaziergang durch öffentliche Gärten und Parks wie das Fürstenlager in Bensheim-Auerbach entfalten dabei einen ganz besonderen Charme.