BOULDERN IM ODENWALD

05.08.2015 / Bouldern ist eine Sportart, die seit den 1990er Jahren eine rasante Entwicklung erlebt hat. Als Disziplin des Klettersports zeichnet sie sich dadurch aus, dass man hierbei ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken und Felswänden in geringer Absprunghöhe klettert. Die Landschaft des Odenwaldes eignet sich gut zum „Bouldern“, da hier an verschiedenen Stellen Felsformationen vorzufinden sind, an denen die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind.

Für alle, die sich für das „Bouldern“ interessieren, hat Sascha Jung, der sich hauptberuflich mit dem Klettern beschäftigt, einen Boulderführer herausgegeben. Vorgestern stellte er gemeinsam mit Michael Dreißigacker, Geschäftsführer der Kletterhalle Bensheim, Bürgermeister Rolf Reinhard, Gemeinde Abtsteinach, Reinhard Diehl, Geschäftsführer des Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V., Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), und Lars Gölz, Projektleiter der Tourismusagentur, ein Fachbereich der WFB, den neuen Boulderführer der Öffentlichkeit vor.

Der Treffpunkt in Abtsteinach war dabei nicht zufällig gewählt. Sascha Jung hat an den am so genannten Dachsbuckel vorzufindenden Granitfelsen, die nicht weit von seinem Elternhaus entfern liegen, das Klettern erlernt, worauf auch Bürgermeister Reinhard hinwies. Das große Interesse für diese Sportart hat Jung schließlich dazu bewogen, sich hauptberuflich mit dem Klettern zu beschäftigen. Heute verdient er sein Geld als freiberuflicher Industriekletterer und Sportklettertrainer. In der Kletterhalle Bensheim gibt er zudem als Trainer Kurse und kümmert sich um Organisatorisches. Den neuen Boulderführer bezeichnete der Bürgermeister als „Bringer“ für diese Sportart und das Bouldern selbst als Ergänzung zu anderen sportlichen Aktivitäten, die Aushängeschild für den Odenwald seien, wie Mountainbiken oder Wandern.

Diehl unterstrich, dass es sich beim Bouldern um eine „schonende und sanfte Sportart“ handelt. „Sie führt die Menschen an die Natur und die Erdgeschichte heran“, so der Geschäftsführer des Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V. Tatsächlich gilt Bouldern als Betätigung, die stets im Einklang mit der Natur ausgeübt wird. Da keine Seile benutzt und keine Haken in Felswände geschlagen werden, ist die Belastung der Umwelt nicht höher als beim Wandern.

Dr. Zürker hob vor allem den Beitrag des Werks zur Förderung des Tourismus im Kreis Bergstraße hervor. Der WFB- Geschäftsführer ging auf den praktischen Aspekt des Boulderführers ein, der übersichtlich eine ganze Reihe von Felsen und Steinblöcken im Odenwald beschreibt, die erklommen werden können. „Fotos mit eingezeichneten Linien und Symbolen geben detailliert Auskunft darüber, wie und mit welchen Schwierigkeitsgraden die einzelnen Blöcke zu bezwingen sind“, erläuterte er. Daneben finden sich noch allgemeine Hinweise zum Bouldern in der Natur. Auch wenn es eine Selbstverständlichkeit für alle ist, die in der freien Natur dieser Sportart nachgehen, so sind in der Einführung des Boulderführers dennoch ein paar wichtige Verhaltensregeln aufgelistet: So wird beispielsweise darum gebeten, dass man am Ende sämtliche Spuren beseitigt und keinen Müll hinterlässt.

Info: Der Führer „Bouldern Odenwald“ von Sascha Jung, ISBN 978-3-00-048261-8, ist für 28,- Euro im örtlichen Buchhandel oder in der Touristinfo in Lorsch, Marktplatz 1, erhältlich. Ebenfalls kann er auf der Homepage www.bouldern-odenwald.de bestellt werden. Eine Leseprobe und weitere Informationen finden sich ebenfalls auf der Homepage. Weiteres Wissenswertes über die Ferienregion Nibelungenland gibt es im Internet unter www.nibelungenland.net.