Wirtschaftsregion

„SLEEPING DRAGON“: MATCHBOX-VERANSTALTUNGSREIHE IN LINDENFELS

Irischer Street-Art-Künstler in Lindenfels / Bürger und Künstler der Region sind zu „Sleeping Dragon“ eingeladen

„Sleeping Dragon“: Matchbox-Veranstaltungsreihe in Lindenfels
Der irischer Street-Art-Künstler Will St Leger ist zu Gast in Lindenfels. - © Kulturbüro Metropolregion Rhein-Neckar GmbH

28.08.2015 / Der irische Street-Art-Künstler und Aktivist Will St Leger lädt Bürger und Künstler aus der Rhein-Neckar-Region ein, bei der Reihe „Sleeping Dragon“ in Lindenfels an Kunstprojekten mitzuwirken. Als Teil von „Matchbox“, dem wandernden Kunst- und Kulturprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar, rückt „Sleeping Dragon“ an drei Terminen im September die Besonderheiten, Geschichte, aber auch die Schwierigkeiten von Lindenfels in den Fokus. Denn die malerische Stadt im Odenwald, mit einer mittelalterlichen Burgruine, dem Deutschen Drachenmuseum und diversen Drachenskulpturen auf den Dächern, ist auch geprägt von leerstehenden Geschäften an der Hauptstraße, geschlossenen Pensionen und aufgegebenen Restaurants.

Um die Menschen vor Ort kennenzulernen, zog St Leger Mitte August nach Lindenfels. Dort dient ihm das St.-Josefs-Heim in der Burgstraße, das seit 2002 leer stand und vom Verfall bedroht war, in den nächsten Wochen als Atelier. „Bei der Arbeit in diesem Haus habe ich das Gefühl, eine schlafende Schönheit durch Kunst zum Erwachen zu bringen“, so St Leger über seinen neuen Arbeitsplatz. Inspiriert von dem ehemaligen Lindenfelser Schwesternhaus sowie der malerischen Kulisse und den Menschen der Stadt hat der Ire unter dem Projektnamen „Sleeping Dragon“ drei Kunst- und Kulturformate entwickelt. Diese sollen Menschen miteinander vernetzen und greifen durch neue, ungewöhnliche Kunstformen ortsspezifische Themen auf.

Den Auftakt von „Sleeping Dragon“ macht am 2. September das„Fest des St Leger“im St.-Josefs-Heim. Die Besucher erwartet dort ab 19 Uhr ein neuer Kunst-, Kultur- und Kreativraum sowie musikalische Unterhaltung durch den Gastgeber. Die Besucher sind gebeten, Essen, Getränke und vor allem Teller mitzubringen. Diese sollen dem Künstler nach dem Fest als Rohstoff für ein Kunstwerk überlassen werden.

Am Donnerstag, den 10. September, bittet der Street-Art-Künstler Jung und Alt ab 18 Uhr zum„Spiegelkugel-Spiel“in das St.-Josefs-Heim. Aus der Spende der Gäste von alten, unbrauchbaren oder ungeliebten CDs entsteht im Laufe des Abends eine große Disko-Kugel, die dann bei anderen Matchbox-Aktionen zum Einsatz kommen wird.

Ab 17. September gibt es in der Burgstraße in Lindenfels ein Wiedersehen mit den am „Fest des St Legers“ gespendeten Tellern. In der als Dauerausstellung geplanten Straßen-Galerie„Teller-Geschichten“erzählt das Geschirr ihren ehemaligen Besitzern und allen anderen Besuchern Geschichten aus und über Lindenfels.

Begleitend zu den drei Kunstformaten finden bis Ende September unter St Legers Regie weitere Musik- und Street-Art-Events statt: Am Samstag, den 29. August, gastiert er ab 21 Uhr als DJ bei derDisco Kutschim Ye Old Carriage Inn in Lindenfels, bei der vor allem Disco-, Dance- und Elektro-Musik auf dem Programm stehen. Aufmerksame Beobachter werden in den kommenden Wochen zudem Street-Art-Installationen in und rund um Lindenfels entdecken. Ganz im Sinne von „Matchbox“ wird St Leger auch bei anderen Formaten des wandernden Kunst- und Kulturprojekts mitwirken. So nimmt er nicht nur am Denkfest in Weinheim teil, sondern wird auch das Abschlussfest des Matchbox-Projekts „Nibelungen Cycle“ am 20. September auf der Lindenfelser Burg durch Musik und Lichtinstallationen bereichern. „Es freut uns sehr, dass die Idee, die Menschen in unserer Region durch Kunst und Kultur zu verbinden, von unseren Matchbox-Künstlern nicht nur mit Freude und Energie angenommen, sondern auch weitergeführt wird“, so Thomas Kraus, Leiter des Kulturbüros der Metropolregion.

 

Weitere Informationen zu „Matchbox“, „Sleeping Dragon“ und den sechs weiteren Matchbox-Projekten sind abrufbar unter www.matchbox-rhein-neckar.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/matchbox.rheinneckar.

 

Kontakt:

Anna Arenz
Kulturbüro Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Tel. 0621 12987-65
anna.arenz@m-r-n.com 
www.matchbox-rhein-neckar.de

   

Über „Matchbox“

„Matchbox“ erschließt als wanderndes Kunst- und Kulturprojekt Schritt für Schritt die Landkarte der Region Rhein-Neckar. Von 1. bis 27. September 2015 treffen erstmals bekannte Musiker, Performer, Autoren und Bildende Künstler auf Kommunen der Region, in und mit denen sie ungewöhnliche, eigensinnige und sehr ortsspezifische Kunstprojekte entwickeln. Das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH hat international renommierte Künstler eingeladen, gezielt den ländlichen Raum abseits der urbanen Zentren zu bespielen. Im Mittelpunkt dieses einzigartigen Kunst- und Kulturprogramms stehen der künstlerische Prozess, die unmittelbare Teilhabe und das Erleben von Kunst direkt vor der eigenen Haustür. „Bühnen“ für die Erstauflage sind Bensheim, Einhausen, Fürth, Hemsbach, Lindenfels, Lorsch, Mörlenbach, Rimbach, Weinheim und Worms.

„Matchbox“ wird unterstützt von BASF SE, Roche Diagnostics GmbH und Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V. und gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Baden-Württemberg Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und dem Goethe-Institut New York sowie den teilnehmenden Kreisen und Kommunen. Das Rhein-Neckar Fernsehen begleitet Matchbox als Medienpartner.

 

Über Will St Leger

Nach seinem Abschluss in Design und Kommunikation 1994, zog Will St Leger nach London und gründete die Designagentur Sodium. 1999 trat er der Umweltschutzorganisation Greenpeace bei. Dabei war der Künstler an mehreren Aktionen auf Ölplattformen, an Kernkraftwerken und Militärstationen beteiligt. 2003 war er Koordinator der „Save or Delete“-Kampagne. St Legers frühe Arbeiten verbanden auf humorvolle Weise Popkultur und historische Ikonen und gab ihnen oft eine neue Bedeutung. Zentrale Themen sind für ihn Religion, Politik, Krieg und Umwelt.

Als er 2004 nach Dublin zurückkehrte, begann er mit Street-Art, die Kunst und Aktivismus in sich vereinte. Als ein bekannter interventionistischer Künstler war St Leger Kopf hinter mehreren Installationen wie beispielsweise der Verteilung von 100 Landminenimitaten, um auf den Internationalen Tag der Minenaufklärung aufmerksam zu machen.

Als lautstarker Aktivist für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender ist St Leger Urheber des e-Journals Butcher Queers. Im Juni 2009 wurde St Leger verhaftet, nachdem er auf das Tor zum Irischen Parlament geklettert war, um gegen ein Gesetz zu protestieren, dass sich gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare richtete. 2015 organisierte er im Vorfeld des irischen Referendums zur Eheöffnung eine stadtweite Street Art-Kampagne namens Walls of Equality.

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