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AUSSTELLUNG BIENEN – KUNST – WELT AB 20. MAI 2016

Die Ausstellung „BIENEN – KUNST - WELT“ wird am Freitag, den 20. Mai um 19 Uhr eröffnet (Museumszentrum Lorsch, 1. Stock). Die Künstlerin ist anwesend. Die Ausstellung ist bis zum 4. September 2016 DI – SO 10 – 17 Uhr geöffnet. Eintritt ist dann 4 €/3 € (mit Museumseintritt).

Ausstellung BIENEN – KUNST – WELT ab 20. Mai 2016
Blick in die Ausstellung - © Jeanette Zippel

03.05.2016 / Bienen sind sozusagen ein Modeartikel geworden, könnte man meinen. Das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung der kleinen, emsigen Insekten als Garant für Nahrung und Leben war wohl seit Jahrhunderten nicht mehr so groß wie in den letzten Jahren. Und man kann hoffen, dass es größer ist als deren Bedrohung, von unserem Planeten zu verschwinden.

Schon lange gehören Künstler zu denen, die immer wieder zu diesem Thema arbeiten und die die Bienen und ihren Staat, den Bien, aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln künstlerisch reflektieren. Jeanette Zippel zeigt ihre Ergebnisse dazu ab dem 20. Mai im Lorscher Museumszentrum. Die auch internattional renommierte Zippel befasst sich seit 20 Jahren sowohl als Künstlerin wie auch als Imkerin mit dem Bienenvolk. Die Ausstellung „BIENEN – KUNST – WELT“ wird am Vorabend des Bienen- und Dichterfestes am Lorscher Frühlingsmarkt um 19 Uhr eröffnet und zeigt Papier- und Bodenarbeiten, Wandobjekte und Rauminstallationen im großen Saal des 1. Stocks.

Jeanette Zippel geht es – anders als vielen ihrer Kollegen – nicht primär um die soziale oder gar sozialpolitische Dimension des Bienenstaates etwa als Gesellschaftsmetapher. Ihre Annäherungen bewegen sich zwischen künstlerischer Wahrnehmung und naturwissenschaftlicher Forschung. Sie ist interessiert an den Phänomenen: dem Bienentanz, dem Bienenflug, den Produkten Wachs und Honig, der visuellen Wahrnehmung der Bienen auf der Suche nach Nektar, dem Gefüge von Bienen und deren Nahrung.

Merkwürdig, wie sie das ganz Kleine ins Monolithische vergrößert, dabei verhalten bleibt, nie spekulativ wird und was dabei geschieht. Da ist etwa die Arbeiten „Wabenbau“, wo ins riesige Wabenstücke in einem Gestellen aus Ahornholz schweben. Oder der leicht verschwommene, zwei Meter breite Flug über das Kornblumenfeld aus der Reihe „Bienoptik“, über das Sehen der Bienen: In der Kombination aus Tiefdruck und Kartoffeldruck entstehen nachtbunte Farbfelder, auf denen die Kornblumenblüten in eindringlicher Größe wie aus dunklen Wassern hochtauchen. Wie enorme, dickwandige Schalen liegen fünf kummenartige Gefäße im Kreis, honiggelb ihr Wachsmantel, aus großen Wabenelementen gefügt („Soziales Prinzip“). Schließlich die Bodeninstallation „Wachsfacetten“, in der 3600 Gläser, deren Ränder in Bienenwachs getaucht wurden, ein gelblich-flirrendes weites Feld im Raum bilden.

160504- Ausstellung Bienen-Kunst-Welt-Wabenbau-Wachsfacetten

Die Arbeiten von Jeanette Zippel strömen große Ruhe und eine archaische Kraft aus, die sich aus uralten Wahrheiten zu speisen scheint. Sie versammeln den Betrachter in sich und ermutigt ihn zur Wahrnehmung durch seine Sinne: sehen, riechen, bewegen, hören. Wie die Bienen, die tausende sind, zugleich einen Körper bilden und doch in jedem kleinsten Teil das Ganze darstellen, dabei immer in Bewegung - das bleibt bei aller Erforschung ein faszinierendes Phänomen. Wie sie aus winzigen Teilmengen enorme Gebilde schaffen und zusammentragen, dabei doch selbst ohne Gewicht, wie in ihrer Existenz Dynamik und Beharren zusammenfällt, das Unbestimmbare des Fluges mit dem statischen Schatz ihrer Arbeit, dem Wachs und dem Honig – dazu stellt Jeanette Zippel Betrachtungen an. Dabei geht es nicht um Ergebnisse, vielmehr um sich den Dingen annähernde Beschreibungen. Der Betrachter bleibt frei in seiner Assoziation. Doch was sich ihm mitteilt, ist die innere Stärke eines Organismus, der von Weisheiten jenseits des menschlichen Strebens erzählt.

Kontakt & Info 
Pressestelle der Stadt Lorsch im Kultur- und Tourismusamt, Fon 0  62 51/59 67-5 01, KULTour@lorsch.de

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Pressestelle der Stadt Lorsch im Kultur- und Tourismusamt