Wirtschaftsregion

DAS KLOSTER MIT DEM 21. JAHRHUNDERT VERBINDEN

Internationaler Preis für innovative Landschaftsarchitektur geht nach Lorsch

Das Kloster mit dem 21. Jahrhundert verbinden
Der neugestaltete Klosterhügel des "UNESCO Weltkulturerbe Kloster Lorsch" belegte den 1. Platz beim 7. European Garden Award 2016. - © Hanns Joosten

13.09.2016 / „Unsere Glückwünsche gehen an alle, die in diese bemerkenswerte Planung einbezogen waren, insbesondere an das gestaltende Team von TOPOTEK 1 und das Land Hessen. Und zwar für ihre Vorausschau und für ihre Überzeugung, durch die sie (das Welterbe) Lorsch ins 21. Jahrhundert transportiert haben.“ Mit diesem Satz des Landschaftsarchitekten, Universitätsprofessors und Jurymitglieds Ed Bennis ging der 1. Platz des 7. European Garden Award 2016 an den neugestalteten Klosterhügel des karolingischen UNESCO Weltkulturerbe Kloster Lorsch. Nachdem die Anlage schon 2015 den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis erhalten hatte, ist das eine weitere herausragende Auszeichnung, „was auch bei uns nur äußerst selten vorkommt“, so Lorenz Dexler, Geschäftsführer des Büros TOPOTEK 1, das für die Gestaltung verantwortlich zeichnet. „Es ist eine große Ehre, wir freuen uns ganz außerordentlich!“

Der European Garden Award ist kein Preis, um den man sich bewerben kann, weiß Karl Werber, Direktor der Verwaltung der Staatlichen Schlösse rund Gärten Hessen. „Man wird vorgeschlagen.“ Ihm selbst ist nicht bekannt, wer hinter diesem Vorschlag der Lorscher Anlage steckt, den man dem European Garden Heritage Network EGHN als Preisauslober machte. In Bad Homburg wusste man nicht einmal, dass die Lorscher Klosteranlage als einer von etwa 80 Vorschlägen nominiert und damit in der engeren Wahl war. Karl Weber: „Das ist ein ausgesprochen geheimnisvoller Preis. Deshalb waren wir sehr überrascht, als wir eine Einladung bekamen, bei der Endausscheidung auf Schloss Dyck dabei zu sein und zwar als einer von drei Verbliebenen in der Kategorie ‚Innovatives Konzept oder Design eines zeitgenössischen Parks oder Gartens‘“. Hier wurde der zweite und dritte Platz von Gartengestaltungen aus Schweden und aus Spanien belegt.

Die EGHN ist eine europäische Vereinigung mit über 160 öffentlichen Parks und Gärten, die sich 2003 gründeten. Der European Garden Award wurde erstmals 2010, jeweils in drei bzw. vier Sparten ausgelobt. Erst drei deutsche Gartenanlagen oder Parks waren zuvor Wettbewerbssieger. „Diese Auszeichnung ist ein Ansporn, auch das, was jetzt noch zu tun ist, besonders gut zu machen“, so Direktor Weber in Hinblick auf die noch fehlende gestalterische Anbindung des historischen Geländes an den Innenstadtkern. Das sieht auch Lorenz Dexler von TOPOTEK 1 so: „Die große Aufmerksamkeit, die das Lorsch-Projekt damit auf sich zieht, sollte helfen, das Begonnene in der bisherigen Qualität zum Abschluss zu bringen.“

Das wird noch im September in Angriff genommen, wie Bürgermeister Christian Schönung bestätigt. „Wir sehen uns in der damaligen Wahl der gestaltenden Agentur TOPOTEK 1 aufs Beste bestätigt“, freut auch er sich über die wichtige Auszeichnung. “Was wir hier in der Stadt tagtäglich erleben können, ist, dass der Entwurf nicht nur die Experten in den Komitees begeistert, sondern auch die Menschen, die den Klosterhügel besuchen und die die jetzt so deutlich spürbare, ganz besondere Atmosphäre des Ortes genießen und in sich aufnehmen. Ein Glücksfall für unsere Stadt.“

Info: Weitere Informationen zum "European Garden Award 2016" gibt es unter http://cms.eghn.org/egp2016 .