Wirtschaftsregion

VOM TOURISTENMAGNET NIBELUNGENSTEIG PROFITIEREN

Wirtschaftsförderung Bergstraße lud zum Treffen der Anrainerkommunen und Forstbehörden am Nibelungensteig in Erbach ein / Wanderregion Odenwald soll weiter ausgebaut werden

Vom Touristenmagnet Nibelungensteig profitieren
Rund 20 Teilnehmer aus den am Nibelungensteig gelegenen Kommunen und Forst-behörden waren zur Veranstaltung gekommen, bei der die neuesten Entwicklungen am Nibelungensteig sowie die geplanten Projekte rund um den Wanderweg im Fokus standen. - © Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH

28.10.2016 / „Der Nibelungensteig ist als zertifizierter Premiumwanderweg einer der Grundpfeiler für den Wandertourismus im Odenwald“, wissen Mareike Müller und Loreen Last, die als Projektleiterin bzw. -managerin bei der Tourismusagentur, einem Fachbereich der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) beschäftigt sind. Als Koordinationsstelle aller Marketingmaßnahmen für den Nibelungensteig hatte die Tourismusagentur kürzlich erneut die am Nibelungensteig gelegenen Kommunen und Forstbehörden zu einer Sitzung eingeladen. Rund 20 Teilnehmer waren hierzu ins Alte Rathaus in Erbach gekommen. Im Fokus standen die aktuellen Entwicklungen die künftig geplanten Projekte rund um den Nibelungensteig sowie die Wanderregion Odenwald.

Die Gäste begrüßte Erwin Gieß, Erster Stadtrat des Magistrats der Stadt Erbach. „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Erbach nun mit einer 28 Kilometer langen Variante zum Nibelungensteig direkt an den Wanderweg angeschlossen ist. Erbach als Mittelpunkt der Strecke lädt Wanderer dazu ein, einen Ruhetag einzulegen und das vielfältige Kulturprogramm der Stadt zu nutzen“, so der Erste Stadtrat.

Die thematische Einführung übernahm Müller. „Über unsere allgemeine Servicestelle – die Tourist-Information NibelungenLand in Lorsch – erreichen uns fast täglich Anfragen zum Nibelungensteig und dem Thema Wandern. Über die persönliche Beratung vor Ort, am Telefon oder per E-Mail, können wir Wanderer optimal beraten. Die Homepage www.nibelungensteig.info und weitere Onlinekanäle komplettieren das Angebot.“

Alexander Mohr, Geschäftsführer des Odenwaldklub e.V., gab einen Abriss über die Auszeichnung von so genannten Qualitätswegen. Neben den vier Fernwanderwegen Nibelungensteig, Alemannenweg, Burgensteig Bergstraße und Neckarsteig, die der Deutsche Wanderverband mit dem Gütesiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet hat, gibt es mehr als 60 Rundtouren, die das Prädikat „Wanderbarer Odenwald“ besitzen und sich Qualitätswanderweg nennen dürfen. „Um Wanderern einen stressfreien Wanderurlaub zu garantieren, bedarf es immer wieder der Mithilfe aller Beteiligten in der Region“, betonte Mohr. So zeichnen etwa die Mitglieder des Odenwaldklubs für die Markierung der Wege verantwortlich, die Kommunen und Forstbehörden melden Schäden und Arbeiten am Steig, so dass auch die Wanderer informiert sind.

Anschließend sprach Kornelia Horn, Geschäftsführerin der Odenwald Tourismus GmbH. „Über den Deutschen Wanderverband ist es seit einiger Zeit möglich, ganze
(Wander-)Regionen zu auditieren“, so die Referentin. Wie die Zuhörer erfuhren, können sich Betriebe über die Odenwald Tourismus GmbH zum „Qualitätsgastgeber“ zertifizieren lassen. Die Kriterien des Gütesiegels sind online auf www.wanderbares-deutschland.de/gastgeber aufgeführt. „Eine Studie der Hessen Agentur belegt, dass der Wandertourismus die größten Potenziale für uns birgt. Die Entwicklung des Wandertourismus verspricht eine nachhaltige Wirtschafts- und Tourismusförderung für den gesamten Odenwald.“

Danach informierte Last über den Nibelungensteig: „Als Qualitätswanderweg stellt er mit 4.000 Höhenmeter und einer Länge von rund 130 Kilometern die sportlichste Herausforderung in Sachen Wandern im Odenwald dar“, so die Projektmanagerin der WFB. „Gemeinsam mit den Qualitätswegen Alemannenweg, Burgensteig Bergstraße und Neckarsteig werben wir sehr erfolgreich unter dem Slogan ‚Wandern hoch vier‘ für die Wanderregion“, so die Referentin. Dennoch ist der Nibelungensteig einzigartig und besonders wegen seiner abwechslungsreichen und naturnahen Wegeführung sehr beliebt bei Wanderern. „Nicht ohne Grund ist er 2015 als „Hessens schönste Wandertour“ ausgezeichnet worden“, sagte Last. Im Anschluss stellte sie ein neues Marketinginstrument vor. Mit einem Wanderpass können Wanderer demnächst Stempel auf den Etappen des Nibelungensteigs sammeln, um damit eine Wanderurkunde zu erhalten.

Abschließend präsentierte Dirk Dewald, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V., den Prototyp einer so genannten Panoramaliege. „Diese finden wir bereits in vielen Mittelgebirgen an exponierten Aussichtspunkten“, stellte er fest. „Es besteht die Möglichkeit, individuelle Nibelungensteig-Liegen zu produzieren, um sich von anderen Gebieten abzuheben.“ Aktuell nimmt der Geo-Naturpark Bestellungen auf, um die Wintermonate für die Produktion nutzen zu können.

Nach den Ausführungen der Referenten nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zur Diskussion, so dass sich ein Dialog mit den Referenten entwickelte. Besprochen wurden unter anderem Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer entlang des Steigs. Themen waren ebenso das Wandern mit Hund oder Camping am Nibelungensteig.

„Wir sind bereits eine attraktive Wanderregion“, resümierte Müller. „Dennoch müssen wir auch in Zukunft unsere Bemühungen fortsetzen um gemeinschaftlich mit allen Beteiligen den Wandertourismus zu fördern. Die Tourismusagentur wird auch künftig ihren Beitrag dazu leisten indem sie die Bekanntheit und Attraktivität des Nibelungensteig weiter steigert.“    

Info: Weiteres Wissenswertes über den Nibelungensteig gibt es unter www.nibelungensteig.net. Weitere Informationen zu den Angeboten der Odenwald Tourismus GmbH, des Odenwaldklub e.V. und des Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V. gibt es unter www.odenwald.de, www.odenwaldklub.de und www.geo-naturpark.net.