23.01.2020 / Das Nibelungenlied, Mitte des 18. Jahrhunderts wiederentdeckt, mit Homers Illias gleichgesetzt und zum Nationalepos der Deutschen erhoben, zählt zu den herausragenden Beispielen der europäischen Heldenepik.
Heldentum und Untergangsvisionen (die auch Realität wurden), die Nibelungentreue, wurden im 19.Jahrhundert wie später auch im Nationalsozialismus beschworen und missbraucht.
Fritz Lang und seine Ehefrau Thea von Harbou (Drehbuch) haben diesen Stoff 1924 in einem 2-teiligen Stummfilm verarbeitet. Die Auseinandersetzung mit deutschen Erinnerungsorten sowie die Beschäftigung mit frühen Stummfilmklassikern führte den Künstler Hans-Werner Meinberg zu den Filmstills aus Fritz Langs Nibelungenfilmen, die Horst von Harbou der Bruder der Drehbuchautorin fotografierte.
Die Nibelungen sind in unserer Region heute noch präsent, Straßen- und Schulnamen, Siegfriedquellen!, das nahe Worms usw. geben Zeugnis davon, auch touristisch wird unsere Region als „Nibelungenland“ vermarktet. Die Ausstellung im Museum der Stadt Bensheim zeigt großformatige Gemälde, Mischtechniken und Druckgrafiken, in denen Szenen aus den Filmen zitiert und verarbeitet werden.
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am 2. Februar 2020 um 11:30 Uhr statt. Neben einer Begrüßung durch den Bürgermeister Bensheims, Rolf Richter, wird es eine Einführung durch den Kunstpädagogen Erich Henrich geben. Hans-Werner Meinberg selbst wird ebenfalls anwesend sein.
Hans-Werner Meinberg studierte an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe bei Prof.Wilhelm Loth in der Bildhauerklasse und an der TU Karlsruhe u.a. bei Prof. Klaus Lankheit Kunstgeschichte.
Er war bis 2015 an verschiedenen Gymnasien in Südhessen und von 1995–2001 am Collegio offical Alemàn Las Palmas de Gran Canaria, als Kunstpädagoge tätig.