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KARLSJAHR 2014: AUF DEN SPUREN KARLS DES GROßEN IN LORSCH

UNESCO Welterbe Kloster Lorsch feiert Karlsjahr 2014 und 1250-jähriges Gründungsjubiläum. Eröffnung des neuen Welterbe Areals Kloster Lorsch im Sommer 2014

Karlsjahr 2014: Auf den Spuren Karls des Großen in Lorsch
Kloster Lorsch Torhalle - © Kloster Lorsch

LORSCH. Das UNESCO Weltkulturerbe Kloster Lorsch hat in diesem Jahr gleich drei Gründe zu feiern: das Karlsjahr 2014, das 1250-jährige Gründungsjubiläum der frühen karolingischen Klosteranlage und die Eröffnung des neuen Welterbe Areals Kloster Lorsch. Nach dreijähriger Umbauzeit erstrahlt im Sommer 2014 das weitläufige Gelände der einst bedeutenden mittelalterlichen Reichsabtei in neuem Glanz.

Auf einem neuen rund drei Kilometer langen Rundweg, der sich von der ersten Klostergründung Altenmünster bis zur ehemaligen karolingischen Reichsabtei mit der weltberühmten Lorscher Königshalle erstreckt, können die Besucherinnen und Besucher auf den Spuren Karls des Großen wandern und die kulturhistorische Bedeutung des gesamten Klosterareals vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart neu erleben: von der Herrschafts- und Geistesgeschichte, über die hohe Kunst- und Baufertigkeit bis hin zur mittelalterlichen Heilkunde und dem Leben der Bevölkerung auch außerhalb des Klosters. Wohl an keinem anderen Ort in Europa ist die karolingische Zeit in dieser Vielfalt so erlebbar wie im neuen Welterbe Areal Kloster Lorsch.

Das Herzstück der gesamten Anlage ist das Areal deskarolingischen Reichsklostersauf dem Klosterhügel. Von der einst großen und bedeutenden Anlage sind heute noch das Fragment der Nazarius-Basilika, die berühmte Königshalle und ein Abschnitt der rund ein Kilometer langen mittelalterlichen Klostermauer erhalten. Bei der Weihe der Basilika im Jahr 774 war der Frankenherrscher Karl, dem die Abtei unterstellt war, persönlich anwesend. Auch für nachfolgende Könige, Kaiser und Päpste war das Kloster ein bedeutender Anziehungspunkt. So besuchte es etwa Papst Leo III. und König Ludwig der Deutsche ließ sich hier begraben. Doch das Reichskloster war auch für seine umfassende Klosterbibliothek und sein Scriptorium berühmt, in dem bedeutende Handschriften aus antiker und spätantiker Zeit kopiert wurden. Zum Bestand der über 600 Bücher umfassenden Bibliothek zählten u.a. das überaus kostbar verzierte Lorscher Evangeliar aus der Hofschule Karls des Großen (um 810) und das Lorscher Arzneibuch (um 795), eines der ältesten erhaltenen Arzneibücher, das 2013 zum UNESCO Weltdokumentenerbe erklärt wurde und den Beginn der modernen Medizin in Europa markiert.

Wie die Menschen zu Zeiten Karls des Großen und seiner Nachfahren gelebt und gearbeitet haben erfahren die Besucherinnen und Besucher hautnah im neuenkarolingischen Freilichtlabor Lauresham, einem nach historischen Vorgaben nachgebauten karolingischen Dorf. Es ist das erste Freilichtmuseum zur karolingischen Zeit in Europa und gleichzeitig lebendige Forschungsstation. Derneu angelegte Kräutergarten zum UNESCO Weltdokumentenerbe Lorscher Arzneibuchstellt die wichtigsten Heil- und Würzpflanzen vor, die in dieser bedeutenden Klosterhandschrift beschrieben sind und vermittelt einen Eindruck von der hohen klösterlichen Heilkunst im frühen Mittelalter. Ein städtischerLehr- und Schaugarten zur Pfingstrose– der einzige dieser Art in Deutschland – ist mit über siebzig Züchtungen dieser bezaubernden „Königin der Kräuter“ gewidmet. Neu ist auch das archäologische SchaudepotWissenspeicher Zehntscheunemit wichtigen Grabungsfunden aus der wechselvollen 800-jährigen Klostergeschichte. Erstmals werden diese ehemals auf unterschiedliche Museen verteilten Zeugnisse wieder am Ort ihrer Herkunft zusammengeführt und sind Forschern wie Besuchern gleichermaßen zugänglich.

Rätsel gibt den Forschern noch immerdie berühmte Königshalleauf. Ob Empfangshalle für den Herrscher oder Gerichtsort, das Gebäude mit seinem antiken und frühmittelalterlichen Fassadendekor und dem ältesten erhaltenen Saal aus nachantiker Zeit ist eines der wenigen nahezu vollständig erhaltenen Zeugnisse karolingischer Baukunst in Europa.

Die Eröffnung des Welterbe Areals Kloster Lorsch findet in zwei Etappen statt: Am 19. Juli wird das Welterbe Areal Kloster Lorsch offiziell eröffnet und am 14. September das karolingische Freilichtlabor Lauresham eingeweiht. Unter www.welterbe-areal-kloster-lorsch.de sind alle Informationen und Angebote rund neue Welterbe Areal Kloster Lorsch abrufbar. Ein Informationsflyer sowie eine speziell für Gruppenreisen konzipierte Broschüre sind online oder über das Kultur- und Tourismusamt der Stadt Lorsch (KULTour@lorsch.de), die Tourist-Information NibelungenLand (info@nibelungenland.info) und im Museumszentrum MUZ (muz@kloster-lorsch.de) erhältlich.

Zum Einsatz kommen die Informationsmaterialien und das neue Corporate Design erstmals auf der ITB in Berlin, wo sich das neue Welterbe Areal Kloster Lorsch vom 5. bis 9. März 2014 der internationalen Reisefachwelt präsentiert (CULTURE LOUNGE Halle 10.2).